Texel:  Die Orte auf der Insel

Es gibt 7 Orte auf der Insel. Unsere Ferienanlage liegt am Rande von De Koog und bietet einen guten Ausgangspunkt für alle Unternehmungen. Texels Orte (Google Earth Bild)

De Koog

De Koog liegt an der Westküste der Insel und ist nur durch zwei Dünenketten von der Nordseeküste getrennt. Hier befindet sich das Zentrum des Tourismus. Rund um das Dorf gibt es zahlreiche Hotels, Bungalowparks und Campingplätze. Mit ca. 20.000 Betten in den Hotels und anderen Herbergen stellt De Koog etwa die Hälfte der gesamten Bettenkapazität der Insel. In der Fußgängerzone in der Dorfmitte steht die alte Kirche aus dem Jahre 1415.

Den Burg

Den Burg ist der größte der 7 Orte auf Texel und das Verwaltungszentrum. Hier wohnt etwa die Hälfte der Inselbevölkerung. Archäologische Ausgrabungen zeigen, dass der Ort schon lange besiedelt ist, so fand man hier eine friesische Burg, die im 7. Jhr. von den Franken zerstört wurde. 1345/1346 wurde das Dorf von Graf Jan van Beaumont (dem jüngeren Bruder von Wilhelm III. von Holland) wieder befestigt. Den Klosterhof im Dorf machte er zum Verwaltungszentrum der Insel. Die um das Zentrum führenden Straßen zeugen noch heute vom Burgcharakter des Ortes, später wurde die Siedlung mit einem Burgwall und einer Burggracht umgeben.

Den Hoorn

Den Hoorn ist das südlichste Dorf der Insel. Die niederländisch-reformierte Kirche von Den Hoorn, deren Ursprung auf das Jahr 1398 zurückgeht, erinnert an die Zeit, in der Lotsen und Walfänger das Dorf bevölkerten. Im 17. und 18. Jahrhundert fuhren die niederländischen Handelsflotten auf allen Weltmeeren, und das Lotsen von Schiffen wurde zu einer neuen Einnahmequelle. 1781 lebten in Oudeschild 122, in Nieuwe Schild 45 und in Den Hoorn 99 Lotsen; 1783 wurden bei Texel 1805 Schiffe gelotst. Nach dem Bau des Nordholland Kanals (1819 - 1824) und des Nordseekanals (1865 - 1875) fand das Lotsen allerdings ein Ende. Außerdem wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts vor der Mündung von Texel ein Reichslotsendienst eingerichtet. Heute zeugen nur noch Namen wie 'Loodsmansduin' und einige Lotsenhäuser in der Herenstraat von dieser Zeit. Später entdeckte man eine neue Existenzquelle: die Blumenzwiebelzucht. Da der Wasserhaushalt auf Texel zu jener Zeit noch nicht optimal war, eigneten sich am Anfang nur die höher gelegenen Böden, wie das Gebiet entlang der Dünen bei Den Hoorn, für die Zucht.

De Cocksdorp

Das 400 Einwohner zählende Dorf liegt im Norden der Insel und verdankt seinen Namen dem Belgier Nicolas Joseph De Cock, der 1835 die Eierlandschen Polder bauen ließ, mit denen das Land trockengelegt wurde. Vor langer Zeit war Eierland noch eine eigene Insel. Der Name kam daher, daß hier die Vogeleier im Frühjahr zum Aufsammeln praktisch frei herumlagen. Außerdem gab es auch unglaublich viele Kaninchen, weshalb die Insel auch verpachtet wurde. Die Pächter von Eierland unterhielten auch jahrhundertelang die Fährverbindung nach Vlieland. Die heutige Fähre hatte also schon im 16. Jahrhundert einen Vorgänger! Mit der Zeit versandete das Seegatt zwischen Texel und Eierland. Durch den Bau eines Sanddeiches wuchs die Insel ab 1629 weiter an Texel heran. Man baute den Deich aus Sand und bepflanzte ihn mit Strandhafer, der den wehenden Sand einfing. Heute ist der Deich eine hohe Düne, die auf Höhe des Slufters eine herrliche Aussicht bietet.
Hinter dem Deich entstand ein ausgedehntes Wattengebiet, das im Laufe der Zeit teilweise zuwuchs, so dass Schafe weiden konnten. 1835 wurde Eierland dann durch den reichen, aus Antwerpen stammenden Kaufmann und Reeder Nicolas De Cock. richtig eingedeicht. Dieser kaufte zusammen mit anderen Unternehmern dem Staat die Salzwiesen ab und ließ mit Hilfe von 1500 Arbeitern das Gebiet in nur einem halben Jahr eindeichen.
Ca. 2 km nördlich von De Cocksdorp liegt der nördliche Leuchtturm von Texel, der seit 2009 wieder öffentlich zugänglich ist. Südlich von Paal 33 läuft von Anfang Mai bis Ende September die Fähre zur Nachbarinsel Vlieland aus.

De Waal

De Waal ist das kleinste Dorf auf der Insel und hat etwa 400 Einwohner. Bevor dieser Polder 1436 trockengelegt wurde, konnte das Meer zwischen De Waal und dem hohen Land um Den Burg frei fließen. Die Bewohner der benachbarten Gegenden legten mithilfe von Dämmen Verbindungen zwischen den höher gelegenen Teilen an. Vermutlich handelt es sich beim Bomendiek, dem schönen südlichen Zugangsweg nach De Waal, um einen dieser ersten Dämme. Später wurde dieser Damm weiter erhöht und hatte bis zur Trockenlegung des Polders Waalenburg eine Deichfunktion. Am Hogereind, mitten in De Waal, findet sich das Kulturhistorische Museum. Die in einem authentischen Stolphof untergebrachte Sammlung zeigt ein vielseitiges Bild vom früheren Leben auf Texel. Die Themen Ackerbau, Weidewirtschaft, Blumenzwiebelanbau und Transport werden jedes Jahr in einer anderen Form präsentiert.

Oosterend

Oosterend liegt an der Ostküste der Insel, ca. 2 km vom Deich entfernt und wurde auf dem höchsten Teil eines Hügelrückens aus der Eiszeit erbaut. Schon seit den alten Römern war diese Gegend bewohnt. Früher hatte Oosterend einen eigenen Hafen, der jedoch im 19. Jhr. versandete. Heute haben die Fischer ihre Schiffe im Hafen von Oudeschild liegen. Die Maartenskerk im Mittelpunkt des Dorfes ist die älteste Kirche Texels: ihre ältesten Teile stammen aus dem 11. Jahrhundert. Oosterend wird manchmal auch als Jerusalem des Nordens bezeichnet, da es hier eine katholische, eine protestantische, eine mennonitische, eine niederländisch-reformierte Gemeinde und eine Gemeinde der Gereformeerde Kerken in Nederland gibt.

Oudeschild

Oudeschild ist mit etwa 1000 Einwohnern der drittgrößte Ort und liegt am östlichen Ende der Insel. Hier befindet sich eine Marina mit 200 Liegeplätzen und ein Fischereihafen. 1780 wurde in Oudeschild erstmals ein Deichdurchbruch vorgenommen und ein Hafen angelegt. In der Zeit davor lag die international bekannte Reede von Texel vor der Küste von Oudeschild, auf der Handelsschiffe mit Wasser versorgt wurden und Lotsen für die Weiterfahrt an die niederländischen Häfen an Bord gingen.

't Horntje

ist ein kleines Fischerdorf mit wenigen Einwohnern. Hier befindet sich der Fährhafen der Insel. Auch das Netherlands Institute for Sea Research (NIOZ) (Königlich-Niederländisches Institut für Meeresforschung) hat seinen Sitz am Fährhafen. Das NIOZ zählt zu den ältesten ozeanographischen Instituten weltweit.

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Die Reede von Texel




Schon im 15. Jhd. war De Reede van Texel ein Begriff. Schiffe aus den Hafenstädten an der Zuiderzee lagen hier vor Anker, um bei günstigem Wind auszufahren. Später wurden die großen Ost- und Westindienfahrer, aber auch Walfänger und Kriegsschiffe, hier auch be- und entladen, und Besatzungen kamen an Bord oder fuhren von hier aus in die Heimathäfen. Das Warten auf den günstigen Ost- oder Nordostwind konnte manchmal wochen- oder sogar monatelang dauern. Texeler Schiffer stellten Lotsen und versorgten die Schiffe mit Vorräten.

Jede Gruppe von Schiffen hatte ihre eigenen Anlegestellen:

Schiffe zur Ostsee und zum Weißen Meer lagen an der Moscovische Reede nördlich von Oudeschild. Schiffe nach Südeuropa und Ostasien lagen an der Koopvaarders Reede, die vom ehemaligen Dorf Nieuweschild bis zur Südspitze von Texel verlief.

Obwohl die Reede von Texel der Treffpunkt so vieler Schiffe war, wurde kein Hafen angelegt. Die Zuiderzeehäfen, allen voran Amsterdam, fürchteten, dass ein Hafen auf Texel zur Konkurrenz werden würde. Bei Sturm oder Eisgang ging daher auch manches Schiff zu Bruch. Ein Hafen wurde in Oudeschid erst 1780 angelegt.

Bild: Reede op Texel
Ludolf Backhuijzen, 1671
(Public domain),Wikimedia Commons